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Wettanbieter ohne Steuer – wie kann man die Wettsteuer umgehen?

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Seit dem 1. Juli 2012 sind die Wettanbieter verpflichtet, in Deutschland eine sogenannte „Wettsteuer“ an den Fiskus abzuliefern. Diese beträgt laut §17 des Rennwett- und Lotteriegesetzes fünf Prozent des Wetteinsatzes.

Das bedeutet, dass die Online-Bookies 5 Prozent aller Wetteinsätze, die in Deutschland getätigt werden, an das Finanzamt abliefern müssen. Die Aufregung war damals groß, William Hill zog sich zu Beispiel komplett vom deutschen Markt zurück. Doch mittlerweile haben sich die Wogen geglättet, William Hill ist seit 2016 wieder in Deutschland aktiv.

Auszug aus §17 des Rennwett- und Lotteriegesetzes:


(2) Wetten aus Anlass von Sportereignissen (Sportwetten), die nicht als Rennwetten nach Abschnitt I dieses Gesetzes besteuert werden, unterliegen einer Steuer, wenn

1. die Sportwette im Inland veranstaltet wird oder

2. der Spieler eine natürliche Person ist und bei Abschluss des Wettvertrages seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Geltungsbereich dieses Gesetzes hat oder, wenn er keine natürliche Person ist, bei Abschluss des Wettvertrages seine Geschäftsleitung oder seinen Sitz im Geltungsbereich dieses Gesetzes hat. Dies gilt nicht, wenn der Spieler sich bei Abschluss des Wettvertrages außerhalb des Geltungsbereiches dieses Gesetzes aufhält und die zur Entstehung des Wettvertrages erforderlichen Handlungen dort vorgenommen werden.

Die Steuer beträgt 5 vom Hundert des Nennwertes der Wettscheine beziehungsweise des Spieleinsatzes.

Die Wettsteuer hat sich (zwangsläufig) etabliert und brachte laut Angaben der Bundesregierung in Jahr 2015 ca. 240 Millionen Euro ein, die an die Bundesländer weitergegeben werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich die Wetteinsätze in Deutschland in diesem Jahr auf 4,8 Milliarden Euro belaufen haben.

Viele Bookies arbeiten mit einer derart niedrigen theoretischen Gewinnspanne (bzw. derart hohen Quotenschlüssel), dass eine Steuer von 5% eine zu große zusätzliche Belastung darstellt. Daher kommt der Großteil der Buchmacher nicht umhin, die deutsche Wettsteuer auf irgendeine Weise an ihre Kunden weiterzugeben.

Wettanbieter.de hat sich nun im Detail angesehen, wie die einzelnen Bookies mit der Wettsteuer umgehen. Es gibt ganz unterschiedliche Wege, wie die Wettanbieter mit der deutschen Wettsteuer verfahren. Einige verrechnen eine 5-prozentige Gebühr auf alle Wetteinsätze, andere ziehen die 5 % erst vom Bruttogewinn ab.

Manche Online-Bookies bieten Ausnahmen zum Beispiel bei bestimmten Kombi-Wetten an und wieder andere verzichten vollständig auf die Weitergabe der Wettsteuer an ihre Kunden. Letzteres ist natürlich der Idealfall für Sporttipper, allerdings gibt es immer weniger Buchmacher, die sich das leisten wollen bzw. können.

Welcher Online-Bookie verrechnet die Wettsteuer, welcher nicht?

Wir haben die Wettanbieter danach sortiert, wie sie mit der Wettsteuer umgehen und folgende Liste erstellt:

  • Online-Bookies, die eine Gebühr von 5% vom Wetteinsatz abziehen (Bet-at-Home)
  • Online-Bookies, die 5% vom Bruttogewinn abziehen (Bet365Bwin)
  • Online-Bookies, die bestimmte Wetten (z.B. Kombiwetten) von der Wettsteuer befreien (Happybet, NEObet)
  • Online-Bookies, die die deutsche Wettsteuer nicht an ihre Kunden weitergeben (Bet3000, Tipwin, Winamax)

Im Folgenden gehen wir zu jedem Buchmacher auf die jeweiligen Arten im Umgang mit der Wettsteuer ein.

Bet at Home

Bet-at-Home folgt dem Wortlaut des deutschen Rennwett- und Lotteriegesetzes buchstabengetreu.

Auch der Bookie mit österreichischen Wurzeln zieht von allen Einsätzen auf Sportwetten, die „von Kunden mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland getätigt werden“ automatisch eine Gebühr von 5% ab.

Wie bei Mybet basiert auch bei Bet-at-home die Berechnung von Gewinnen auf dem um die Besteuerung verminderten Wetteinsatz.

Der Online-Bookie macht dies überaus transparent. Auf dem Wettschein scheint der Betrag, der dem Einsatz wegen der Wettsteuer abgezogen wird, dezidiert auf. (siehe Bild rechts)

Bet365

Der britische Top-Bookie verzichtet ebenfalls darauf, die Wettsteuer seinen deutschen Kunden bereits bei der Abgabe der Wette zu verrechnen. Vielmehr bleiben verlorene Wetten steuerfrei.

Nur im Falle eines Gewinns werden automatisch 5% von der Gewinnsumme abgezogen. Damit hat sich auch Bet365 für das kundenfreundlichere Modell entschieden.

Bwin

Bwin verzichtet auf einen Abzug des Wetteinsatzes und berechnet erst im Gewinnfall die Wettsteuer. Es werden 5 Prozent von Bruttogewinn abgezogen.

Happybet, NEObet

Happybet und NEObet gehen in der Handhabung der deutschen Wettsteuer einen eigenen Weg, indem sie zumindest bestimmte Wetten von der Steuerbelastung befreit haben. Konkret werden für Kombiwetten keine Gebühren bzw. Steuern verrechnet.

Lediglich für Einzelwetten fällt also eine 5-prozentige Gebühr an.

Bet3000, Tipwin, Winamax

Bet3000, Tipwin und Winamax sind im Bereich der Wettsteuer die großzügigsten Wettanbieter (freilich aus Sicht der Sportwetter). Für deutsche Online-Tipper, die bei einem dieser Anbieter ihr Wettkonto haben, resultieren aus der Wettsteuer keine zusätzlichen Gebühren.

Jegliche dort platzierte Wetten und Gewinne sind komplett steuerfrei – das bedeutet, dass den Kunden keinerlei zusätzliche Kosten aufgrund der deutschen Wettsteuer entstehen. Weder beim Wetteinsatz, noch beim Bruttogewinn wird etwas abgezogen.

Wer die deutsche Wettsteuer vermeiden will, ist also bei einem dieser drei Wettanbieter am besten aufgehoben!

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