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Mybet-Insolvenz: Guthaben & Einsätze der Tipper geschützt

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Waren bereits in den vergangenen Wochen Berichte von einer bevorstehenden Pleite des Wettanbieters Mybet durchgesickert, hat das Unternehmen nun mittlerweile tatsächlich einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht Charlottenburg in Berlin gestellt.

Das Wichtigste vorweg: Trotz der hiermit von der Mybet Holdinge SE eingestandenen Zahlungsunfähigkeiten kommen die bei dem Buchmacher tätigen Tipper ungeschoren davon – da von der Insolvenz zunächst einmal nur die drei deutschen Konzerngesellschaften betroffen sind.

Update 6. September 2018: Mittlerweile wurde das Wettangebot von Mybet eingestellt. Aufgrund des Insolvenzantrags wurden alle offenen Wetten annulliert.

Das Wettguthaben der Kunden wurde von der maltesischen “Gaming Protection Regulation” gesichert. Aufgrund der hohen Nachfrage wird es jedoch zu signifikanten Verspätungen bei Abbuchungen kommen.

Aufgrund des Insolvenzverfahrens von Mybet empfiehlt die Redaktion von Wettanbieter.de stattdessen unseren Testsieger Interwetten.

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Wetteinsätze sind nicht in Gefahr

Das operative Wett- und Casinogeschäft wickelt das Unternehmen hingegen über eine weiterhin solvente maltesische Tochtergesellschaft ab: Das Vermögen und die Einsätze der Kunden wird obendrein von der die Wettlizenz umfassenden Gaming Player Protection Regulation geschützt.

Dank der Einlagensicherung macht es sich auch nicht zwingend erforderlich, in einem Anflug von Panik sofort das gesamte Konto bei Mybet leer zu räumen – für einen gesunden Nachtschlaf sollten Tipper mit einem unguten Bauchgefühl aber natürlich dennoch die naheliegenden Konsequenzen ziehen.

Etwas gelassener veranlagte Zeitgenossen können ihre Wetten hingegen vorerst auch weiterhin bei Mybet platzieren: Der Website der maltesischen “Tochter” ist bislang nicht einmal im Ansatz anzumerken, dass der Mutterkonzern in ernsthaften Schwierigkeiten steckt.

Wartet das Online-Angebot folgerichtig nach wie vor mit sämtlichen gewohnten Dienstleistungen auf, zeigt sich Mybet darüber hinaus sogar noch immer um die Gewinnung von Neukunden bemüht.

Zu den Verlierern der Insolvenz sind somit zunächst einmal – neben den Gläubigern – vor allem jene Aktionäre zu zählen, deren Portfolio auch das eine oder andere Wertpapier des börsengehandelten Buchmachers umfasst.

Dabei dürfte gerade die Börsen-Profis der Niedergang des Wettanbieters am allerwenigsten überraschen: Der im stetigen Sinkflug begriffenen Aktienkurs wies bereits seit etlichen Jahren auf die zunehmende finanzielle Schieflage des Unternehmens hin.

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Der Niedergang von Mybet ist hausgemacht

Gingen die Wertpapiere von Mybet unmittelbar nach der Jahrtausendwende noch zu einem Stückpreis von über 400 Euro weg, wurden die entsprechenden Aktien bereits lange vor der Anmeldung der Insolvenz nur mehr als Pennystock verramscht.

Der Aktienmarkt hatte somit schon vor einiger Zeit auf die Fehlentwicklungen des Konzerns reagiert, der zuletzt nahezu sämtliche wichtige Entwicklungen auf dem Online-Wettmarkt verschlafen hat.

Während Mybet etwa die zunehmende Bedeutung der Livewetten erst viel zu späte erkannte, wurden zwischenzeitlich auch mit einer veralteten Technik zahlreiche langjährige Stammkunden vergrault.

Als es dem Wettanbieter Anfang des Jahres 2017 endlich doch gelang, wieder eine konkurrenzfähige Plattform an den Start zu bringen, schien das sprichwörtliche Kind bereits auf dem direkten Weg in den Brunnen gewesen zu sein.

Dennoch brauchte es letztlich auch etwas Pech, um dem traditionsreichen Anbieter endgültig den Garaus zu machen: Neben dem überraschenden Rückzug des Casinospieleanbieters Novomatic stellten sich auch gesetzliche Restriktionen in Griechenland als einer von zahlreichen Sargnägeln heraus.

Insolvenzverwalter sorgt für Fortsetzung des Geschäftsbetriebs

Nachdem sich kürzlich dann auch noch der beabsichtigte Verkauf des Online-Geschäfts an einen Investor zerschlug, machten unter anderem ausstehende Wettsteuerschulden in Höhe von 4 Millionen Euro die Eröffnung des Insolvenzverfahrens erforderlich.

Der vom Amtsgericht eingesetzte Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Sascha Feies trägt fortan dafür Sorge, dass der reguläre Geschäftsbetrieb bei Mybet weiterläuft, um die Forderungen der Gläubiger zumindest zu Teilen zu bedienen.

Im nächsten Schritt wird dann auch vom Insolvenzverwalter nach einem interessierten Käufer gesucht – gänzlich ausgeschlossen ist es deshalb nicht, dass dem schon so kriselnden Wettanbieter demnächst ein besseres zweites Leben beschieden ist.

Ein solch glimpfliches Ende wäre in jedem Falle den rund 100 Mitarbeitern des insolventen Mutterkonzerns zu wünschen, denen wohl nur ein neuer Investor eine halbwegs tragfähige Perspektive bei Mybet bieten kann.

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